Q.ANT
Q.ANT
Q.ANT ist ein 2018 als Teil der TRUMPF Gruppe gegründetes Hightech Start-Up, das sich auf photonische Computerprozessoren spezialisiert hat. Das Unternehmen entwickelt den ersten kommerziellen photonischen Prozessor, der mit Licht anstelle von Strom rechnet und bis zu 30 Mal energieeffizienter als herkömmliche CMOS-Technologien sein soll.
Überblick
| Typ | Technologie-Startup, Deep-Tech Scale-up | | Gründung | 2018 | | Gründer | Dr. Michael Förtsch | | Hauptsitz | Handwerkstraße 29, 70565 Stuttgart, Deutschland | | Website | qant.com | | Mutterkonzern | TRUMPF Gruppe | | Mitarbeiterzahl | 6 Manager (5 Prokuristen, 1 Geschäftsführer) | | Handelsregister | Stuttgart HRB 765643 |
Produkte und Services
Native Processing Server (NPS)
Der Q.ANT Native Processing Server (NPS) ist der erste kommerzielle photonische Prozessor und vollständig kompatibel mit dem bestehenden Computing-Ökosystem. Das System ist als 19”-Rack-Server verfügbar und verfügt über eine Photonic AI Accelerator PCIe-Karte mit nur 45 Watt Stromverbrauch.
Quantensensoren
Q.ANT entwickelt Quantensensoren basierend auf seinem Photonic Quantum Framework. Dazu gehören:
- Neue Quantensensoren für Partikel- und Magnetfeldmessungen
- Q.ANT Particle Sensor für die additive Fertigung und 3D-Druckpulver
LENA-Architektur
Die Light Empowered Native Arithmetics (LENA)-Architektur liefert analoge Co-Processing-Leistung, die für komplexe Berechnungen optimiert ist und 30-mal weniger Energie verbraucht und 50-mal schneller rechnet als digitale Chips.
Geschichte und Entwicklung
Gründungsgeschichte
Dr. Michael Förtsch studierte Mathematik und Physik auf Lehramt an der Universität Erlangen-Nürnberg und promovierte am Max-Planck-Institut. Vor der Q.ANT-Gründung arbeitete er mehr als drei Jahre bei TRUMPF, unter anderem als Executive Assistant des Chief Technology Officers Peter Leibinger.
Q.ANT wurde 2018 von Michael Förtsch als Spin-off von TRUMPF gegründet mit der Vision, “die Art und Weise, wie die Welt rechnet, neu zu definieren, indem wir Licht anstelle von Strom verwenden”.
Produktentwicklung
- 2018-2024: Entwicklung der photonischen Materialtechnologie seit der Gründung
- November 2024: Launch des ersten kommerziellen photonischen Prozessors (NPU)
- November 2025: Ankündigung der zweiten Generation NPU 2
Forschungspartnerschaften
Q.ANT kooperiert mit dem Jülich Supercomputing Centre (JSC) am Forschungszentrum Jülich in einer mehrjährigen Entwicklungspartnerschaft. Das Leibniz Supercomputing Centre (LRZ) und das Jülich Supercomputing Centre integrieren Q.ANTs NPS in ihre operativen HPC-Umgebungen.
Team und Führung
Geschäftsführung
- CEO: Dr. Michael Förtsch
- CFO: Tim Stiegler
Beirat
Q.ANT verstärkte seinen Beirat mit zwei Halbleiter-Experten: Hermann Hauser (Gründer von ARM) und Hermann Eul (ehemaliger Vorstand bei Infineon und CVP sowie General Manager von Intel).
Investoren und Eigentümer
Series A Finanzierung (2025)
Im Juli 2025 sammelte Q.ANT 62 Millionen Euro in einer Series A-Finanzierungsrunde, die zu den bedeutendsten DeepTech-Finanzierungsrunden Europas zählt.
Lead-Investoren:
- Cherry Ventures, UVC Partners und imec.xpand
Weitere Investoren:
- L-Bank, Verve Ventures, Grazia Equity, EXF Alpha, LEA Partners, Onsight Ventures und TRUMPF
Die Gesamtsumme der Series A wurde später auf über 80 Millionen USD erweitert, was die größte Finanzierung im Bereich photonisches Computing in Europa darstellt.
Öffentliche Förderung
Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) unterstützt kollaborative Projekte im Bereich photonisches Computing, an denen Q.ANT als Konsortialführer oder Projektpartner beteiligt ist.
Förderprojekte:
- PhoQuant: Entwicklung einer neuen photonischen Computing-Architektur für einen Quantencomputer mit bis zu 100 Qubits
- BMBF-gefördertes Projekt PhoQuant
Konkurrenz
Q.ANT bezeichnet sich als “weit vor der globalen Kurve im Bereich photonisches Computing” und als Entwickler des “weltweit ersten kommerziellen photonischen Prozessors für reale AI- und HPC-Workloads”. Das Unternehmen positioniert sich als Alternative zu herkömmlichen CMOS-basierten Prozessoren und GPU-Lösungen.
Laut Bob Sorensen von Hyperion Research “greift Q.ANT zwei der größten Herausforderungen im photonischen Computing an: Integration und Präzision” und bietet “eine innovative Alternative zu digitalen Prozessoren mit einem analogen Pendant”.