Unternehmen Aktualisiert: 28.12.2025

Celonis

Celonis

Celonis SE ist ein deutsches Datenverarbeitungsunternehmen, das Software as a Service (SaaS) zur Verbesserung von Geschäftsprozessen anbietet. Celonis ist Marktführer im Bereich der Enterprise Performance Acceleration Software. Das Unternehmen hat sich als Pionier des Process Mining etabliert und hilft Unternehmen weltweit dabei, ihre Betriebsabläufe zu optimieren, Ineffizienzen zu identifizieren und messbare Geschäftsvorteile zu erzielen.

Überblick

  • Unternehmenstyp: Software-as-a-Service (SaaS)
  • Gründung: 2011
  • Gründer: Alexander Rinke, Bastian Nominacher und Martin Klenk
  • Hauptsitz: München, Deutschland
  • Sekundärer Hauptsitz: New York, USA
  • Website: celonis.com
  • Mitarbeiter: Über 3.000 Mitarbeiter weltweit
  • Bewertung: 13 Milliarden US-Dollar (Stand: 2022)
  • Status: Decacorn (Unternehmen mit einer Bewertung von über 10 Milliarden US-Dollar)

Produkte und Services

Process Intelligence Platform

Celonis’ Process Intelligence-Plattform nutzt die Daten aus bereits vorhandenen Systemen und präsentiert einen lebendigen digitalen Zwilling der End-to-End-Prozesse. Die Hauptkomponenten umfassen:

  • Execution Management System (EMS): Im Oktober 2020 lancierte Celonis sein Execution Management System (EMS), ein Prozessanalyse-Tool.
  • Process Mining: Kernfunktionalität zur Analyse und Visualisierung von Geschäftsprozessen
  • Process Intelligence Graph: Schafft ein völlig neues Prozess-Verständnis, indem er Unternehmen eine gemeinsame Sprache für Prozesse ermöglicht
  • KI-gestützte Automatisierung: Mit Celonis Process Intelligence erhält die KI den Kontext, den sie benötigt, um für Ihr Unternehmen relevant und effektiv zu sein

Anwendungsbereiche

Mehr als 1.400 Unternehmen weltweit nutzen die Celonis Process Intelligence-Plattform, um ihre Geschäftsabläufe zu verstehen und zu verbessern, KI im Unternehmen zu nutzen und einen echten Geschäftswert zu erzielen.

Geschichte und Entwicklung

Gründungsgeschichte

Celonis wurde 2011 von Alex Rinke, Bastian Nominacher und Martin Klenk als Spin-off der Technischen Universität München (TUM) gegründet. Alexander Rinke, Bastian Nominacher und Martin Klenk analysierten 2011 an der Technischen Universität München im Rahmen eines Projekts für eine studentische Unternehmensberatung den internen IT-Support des Bayerischen Rundfunks. So entwickelten sie das „Process Mining”, eine damals neue Technologie, die es ermöglicht, Unternehmensdaten zu visualisieren und Schwachstellen aufzudecken.

Wichtige Meilensteine

JahrEreignis
2011Gründung als Spin-off der TU München
2012Beitritt zum SAP Startup Focus Programm
2015Reseller-Vereinbarung mit SAP
2016Serie A-Finanzierung: 27,5 Millionen US-Dollar
2018Serie B-Finanzierung: 50 Millionen US-Dollar bei 1 Milliarde US-Dollar Bewertung
2019Serie C-Finanzierung: 290 Millionen US-Dollar bei 2,5 Milliarden US-Dollar Bewertung
2021Serie D-Finanzierung: 1 Milliarde US-Dollar bei 11 Milliarden US-Dollar Bewertung
2022Erweiterung der Serie D um 400 Millionen US-Dollar, Bewertung von 13 Milliarden US-Dollar

Akquisitionen

Im April 2019 übernahm Celonis das belgische Softwareunternehmen Banyas für einen nicht genannten Betrag. Die Banyas-Technologie wurde in die Celonis-Plattform integriert, um Echtzeitverbindungen zu SAP zu ermöglichen.

Im Oktober 2020 übernahm Celonis das tschechische Software-Startup Integromat.com für „über 100 Millionen US-Dollar”. Integromat, das inzwischen den Namen Make trägt, verkauft eine Integrationsplattform (iPaaS).

Im März 2022 übernahm Celonis die in Darmstadt ansässige Process Analytics Factory GmbH (PAF), ein Unternehmen, das Process Mining-Einblicke innerhalb der Microsoft Power Platform bereitstellt, für 100 Millionen US-Dollar.

Team und Führung

Gründer und Geschäftsführung

Die Gründer von Celonis – CTO Martin Klenk, Co-CEO Bastian Nominacher und Co-CEO Alexander Rinke – wurden vom Handelsblatt als Unternehmer des Jahres 2022 geehrt.

  • Alexander Rinke: Co-CEO, verantwortlich für die Hauptniederlassung in Nordamerika in New York und die Unternehmensstrategie
  • Bastian Nominacher: Co-CEO, verantwortlich für das europäische Geschäft sowie Operations und Finanzen
  • Martin Klenk: CTO, Leiter der Produktentwicklung und Innovation

Bildungshintergrund

Bastian Nominacher studierte Finance and Information Management an der TUM und schloss 2011 mit einem Master-Abschluss ab. Martin Klenk absolvierte an der TUM einen Bachelor-Abschluss in Informatik. Während ihres Studiums lernten die beiden jungen Männer Alexander Rinke kennen, der Mathematik an der TUM studierte.

Investoren und Eigentümer

Finanzierungsrunden

Celonis hat insgesamt 1,77 Milliarden US-Dollar von Investoren wie Accel, 83NORTH und Qatar Investment Authority aufgenommen, mit einer aktuellen Bewertung von 13 Milliarden US-Dollar.

Hauptinvestoren

Die Erweiterung der Serie D-Finanzierungsrunde um 400 Millionen US-Dollar wird von der Qatar Investment Authority (QIA) angeführt und umfasst darüber hinaus neue Investoren wie Activant Capital, Neuberger Berman, Alta Park Capital und Commonfund Capital. Bestehende Investoren wie Arena Holdings, von T. Rowe Price Associates Inc. beratene Fonds und Kunden, Franklin Templeton, Durable Capital Partners LP, TCV, 83North, Accel Partners und Sator Grove haben sich ebenfalls an der Erweiterung der Finanzierungsrunde beteiligt.

Konkurrenz

Hauptwettbewerber

Laut Gartner Peer Insights der letzten 12 Monate (Stand: August 2024) waren die größten Konkurrenten von Celonis ABBYY Timeline, Software AG, UIPath, iGrafX, Apromore, IBM, SAP, Microsoft, Mindzie und Appian.

Im aktuellen Gartner Magic Quadrant für Process Mining 2023 waren die Hauptkonkurrenten von Celonis in der “Leaders”-Kategorie Software AG, SAP Signavio, Mehrwerk, ABBYY und Apromore.

Strategische Wettbewerbssituation

Der Wettbewerb zwischen beiden Unternehmen ist auch das Ergebnis einer strategischen Weichenstellung von SAP. Anstatt Celonis zu übernehmen, entschied sich der Konzern 2021 für den Kauf des Process-Mining-Anbieters Signavio, wie das manager magazin berichtet. Seither setzt SAP im Process-Management auf eigene Lösungen und hat Celonis von der Preisliste genommen.

Nach Recherchen des manager magazins stehen SAP und Celonis derzeit in mehreren Verfahren in Deutschland und den USA gegeneinander vor Gericht. Celonis wirft SAP unter anderem vor, den Zugriff auf wichtige Geschäftsdaten für Celonis-Kunden zu erschweren und wettbewerbswidrig zu agieren.

Quellen